Dienstag, 25. August 2009

Highland Games bei Sonnenschein und Wüste bei Regen...

Das letzte Wochenende ist vorbei und natürlich bin ich nicht nur in meinem Zimmer gesessen, nein, ich war atürlich wieder groß unterwegs. Samstags bin ich nach Drumnadrochit (sprecht das mal mit rollendem R aus - klingt echt klasse: "Drrrumnadrrochit") zu den Glenurquhart Highland Gathering und Games gegangen. Ich bin jetzt das dritte Mal in Schottland, hab aber bis letztes Wochenende noch nie Highlandgames gesehen! Dem musste ich natürlich Abhilfe schaffen! Bevor die Bilderserie anfängt nur ganz kurz der erste Eindruck: Ich kam an díeser umzäunten Wiese an, nachdem ich mich im Touri-Infobüro durchgefragt habe, wo ich eigentlich hinmusste, und habe erstmal schön brav Eintritt gezahlt, um auf das Gelände zu kommen. Neben dem traditionellen Hammerwerfen und Tossing the Caber (den Baumstamm wegwerfen und hoffen, dass er sich überschlägt) und noch so ein paar urtümlich anmutenden Sportarten, den Heavy Games, gab es auch ganz normale Dinge wie Rennradrennen, Wettläufe, Weit- und Hochsprung - aber alles auf der Wiese! Auf dem Gras waren dann die Bahnen eingezeichnet und ein Sandhügel wurde für den Weitsprung aufgeschüttet. Daneben gab es dann ein paar Karussels, mehrere Stände mit Touri-Kram (brauchte ich nicht mehr - alles nötige hab ich beisammen und Familie, sei gewarnt: ich war wirklich ein Tourist beim Mitbringsel einkaufen!) aber natürlich auch Essen und Trinken und Infostände von Hilfsorganisationen. Ich bin da zwei Mal dran vorbei gelaufen, hab mich aber dann voll auf die Spiele konzentriert und hab versucht mich von den deutschen Touristen nicht ablenken zu lassen.´ Hier erstmal die Ansicht des Sportgeländes von der Rückseite mit dem Jahrmarktkram im Hintergrund - man erkennt viel, ich weiß, aber so sah es nunmal aus: Zeimal in der Zeit, in der ich da war, kam eine Dudelsackbrigade um das Feld gelaufen und einmal haben die nur eine halbe Runde gemacht, um anschließend in der Mitte des Feldes stehen zu bleiben und zu tröten, was das Zeug hält: Ich bisher gar nicht erwähnt, dass auch getanzt wurde. Mädels aller Altersklassen in traditionellen Kleidern hüpfen zu Dudelsackmusik hin und her. Auf dem Video ist es vielleicht zu klein, weil ich zu weit weg war und mein Zoom optisch nur vierfach zulässt, aber neben der Bühne stand immer ein Dudelsackspieler, der live gespielt hat - und immer das gleiche! Auf dem Video kommt es nicht so gut raus, aber das Tanzen war ganz schön heftige Beinarbeit (nicht nur das Hochhüpfen, auch zwischendrin schlenkern die immer ihre Beine hin und her - sieht vor allem bei den fünf- bis siebenjährigen noch etwas unbeholfen aus!).
aus mir unerfindlichen Gründen kann ich dieses Video leider nicht hochladen
Besonders gut hat mir auch ein Läufer gefallen, der anscheinend seine Schuhe vergessen hat - oder vielleicht macht man seinen Sprint in Schottland auch so, ich hab ihn nicht gefragt. Im Hintergrund sieht man auch die "Sandgrube" für den Weitsprung - in Schottland springt man halt bergauf. Und natürlich habe ich auch Filmchen vom berühmten Tossing the Caber! Der eine kanns:
an dieser Stelle sollte ein kleines Filmchen spielen, aber da mein Laptop immer abschmiert, wenn ich es laden will, kann ich es leider nicht zeigen
Der andere nicht:
s.o.
Und als krönenden Abschluss gabs noch ein Kiltrennen. Jeder, der einen Kilt anhatte, durfte an diesem 400m Sprint teilnehmen! Eine Sportlerin hat gleich mal einen Kilt angezogen und auch gewonnen, aber die Herren hatten ja eh schon einen Kilt an und so wurde das Rennen mit fünf Teilnehmern gestartet. Hier kommen sie gerade auf mich zu... Und da waren sie auch schon vorbei: Damit waren dann die Highland Games auch vorbei und ich habe mich wieder auf den Rückweg gemacht. Und endlich, ich war ja jetzt das dritte Mal am Loch Ness, endlich habe ich Nessie gesehen! Gut, Nessie hat sich nicht viel bewegt, aber genauso hab ich mir Nessie vorgestellt. Um noch ein bisschen Stoff zum live-Erzählen übrig zu lassen, springe ich jetzt mal gleich zum Sonntag. Da hat mich Paris, mein lieber Zimmernachbar, zu einer kleinen Exkursion in ein Naturreservat unweit von Aberdeen überredet. Da sollte es besonders viele Vögle geben und auch eine richtige Sanddüne wie in der Wüste. Um das gleich mal vorweg zu nehmen: die gabs. Es gab viel Vogel und viel Sand. Allerdeings auch viel Regen, Wind und Kalt. Ich hab noch nie erlebt, wie Regentropfen weh tun können, wenn sie ungebremst ins Gesicht klatschen. Wie kleine Nadelstiche! Unglaublich! Im Nachhinein war es aber doch ganz witzig, wenn auch anstrengend. Wir mussten ständig Schutz vor dem Regen suchen... ...bevor wir endlich völlig durchnässt die Sanddüne gefunden haben: Wir sind bei Wind und Wetter auch mal da hochgestapft und das war wirklich umwerfend! Auch wenn der Regen weh getan hat und der Wind stark war, einfach das Gefühl, inmitten der Elemente auf der Sanddüne zu stehen, den Wind an den Kleidern zerren zu spüren und zu sehen, wie der Sand ständig in kleinen Schwaden um die Füße und über die gesamte Düne geweht wird. Das ist einfach umbeschreiblich und ich habe mal versucht, auf miserable Art und Weise wenigstens den Sand in einem kleinen Filmchen festzuhalten:

Direkt hinter der Sanddüne war dann auch der Strand, an dem wir dann langgelaufen sind. War ganz schön, aber leider gabs keine Flaschenpost mit einer alten Piratenschatzkarte. Den krönenden Abschluss bildete dann unsere Wartezeit an der Bushaltestelle zurück nach Aberdeen. Wir haben den ersten Bus um etwa drei oder vier Minuten verpasst, wodurch wir eine ganze Stunde auf den neuen warten mussten. Die Zeit haben wir dann mit einer Dose Erdnüssen verbracht und haben uns gegenseitig deutsche Lieder vorgesungen. Ich habe "Griechischer Wein" zum Besten gegeben, was Paris bis dahin noch nicht kannte, was er aber ganz gut fand. Als letztendlich der Bus kam, habe ich mich nur noch auf Hillhead gefreut und wollte eine heiße Dusche haben. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass wir auf dem Rückweg noch mal am River Don entlanglaufen und Seerobben anschauen, die wir auf dem Wegweg auf einer Insel gesehen haben. Nachdem es aber ein bisschen kühl und ein bisschen arg nass war, wollte ich diese Seehunde nicht mehr sehen. Und ich glaube sowieso, dass es denen auch zu kalt war. Als wir mit dem Bus an der gleichen Stelle wieder vorbei gekommen sind nach schätzungsweise fünf Stunden, waren die auch nicht mehr da - hatten vermutlich schon Feierabend...

2 Kommentare:

  1. Hi, das war ja zum Abschluss nochmal ein aufregendes Wochenende.
    Was trugen denn die Läufer unter dem Kilt? Klar! Die Frage war, ob sie da ne Unter- oder Sporthose getragen hatten?
    Baumstamm wegwerfen, das kennen wir. C64, kann ich da nur sagen. Wir schafften es das eine oder andermal, dass sich der Stamm auch überschlug.
    Und auf den Sanddünen habt ihr euch doch bestimmt permanent bewegen müssen, dass ihr da nicht verschüttet wurdet.
    So, du Schotte, deine Zeit ist da bald abelaufen, der Countdown läuft!!!
    Wir freuen uns auf dich.

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  2. Hallo Daniel,
    Sehr interessant, Dein letztes Weekend. Aber mir scheint die Leute, die immer nicht mit mir nach Schottland Schiffchen fahren gehen wollen, haben vielleicht doch Recht mit ihrer Meinung, dass es da doch dauernd regnet. Na ja, könnte ja sein, dass wir einfach noch ein paar Jahre warten müssen, dann haben wir das selbe Wetter. Siehe diesen Sommer. Dann kommt uns das auch normal vor, wenns 5 mal am Tag regnet. Schön war diesmal auch, dass ich meinen Laptop fürs Mini-Filmchen-gucken nicht hochkant stellen mußte. So, jetzt komm heil wieder heim, mir gehen hier langsam die Judo-Trainer aus.

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